Wenn ein Stammesmitglied der Babemba (Sambia) grob unverantwortlich
gehandelt hat, wird es in die Dorfmitte gebracht, aber nicht daran
gehindert wegzulaufen. Alle im Dorf hören auf zu arbeiten und versammeln
sich um den «Angeklagten». Dann erinnert jedes Stammesmitglied, ganz
gleich welchen Alters, die Person in der Mitte daran, was sie in ihrem
Leben Gutes getan hat. Alles, an das man sich in Bezug auf diesen
Menschen erinnern kann, wird in allen Einzelheiten dargelegt.
Alle
seine positiven Eigenschaften, seine guten Taten, seine Stärken und
seine Güte werden dem «Angeklagten» in Erinnerung gerufen. Alle im Kreis
schildern dies sehr ausführlich.
Die einzelnen Geschichten über
diese Person werden mit absoluter Ehrlichkeit und großer Liebe
erzählt. Es ist niemandem erlaubt, das Geschehene zu übertreiben und
alle wissen, dass sie nichts erfinden dürfen. Niemand ist bei dem, was
er sagt, unehrlich und sarkastisch.
Die Zeremonie wird so lange
fortgeführt, bis jeder im Dorf mitgeteilt hat, wie sehr er diese Person
als Mitglied der Gemeinde schätzt. Der ganze Vorgang kann mehrere Tage
dauern. Am Ende wird der Kreis geöffnet und der Betreffende kann
entscheiden, ob er den Stamm verlassen oder wieder in den Stamm
aufgenommen werden will, wobei Letzteres dann mit einem großen Fest
gefeiert wird.
Weitere Informationen dazu:
(Rückenwind 2, S.82- 83)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen